Peggy Mädler erzählt die Geschichte von Almut und Rosa, zwei beste Freundinnen, die in Böhmen der 40er Jahre aufwachsen und den Wirren und Umbrüchen dieser Zeit ausgeliefert sind: Nationalsozialismus, Krieg und Vertreibung, Kommunismus, Sozialismus, und schliesslich das Ende der DDR nach dem Mauerfall.
Dann die Geschichte im Heute, der Dramaturgin Kristine und ihrer Freundin Elli, die schweren Herzens Berlin verlässt und aus beruflichen Gründen nach Basel zieht.
Es ist eine Geschichte vom Weggehen und Ankommen.
Das Buch bildet drei Generationen ab, drei politische Systeme, fast ein ganzes Jahrhundert. Auf knapp 220 Seiten gelingt es Peggy Mädler, anhand des Schicksals von Almut und Rosa ein Portrait einer ganzen Epoche aufzuzeigen. Aus Brünn in Mähren über Nordböhmen, die Tschechoslowakei, bis nach Brandenburg, Berlin und Basel verfolgt der Leser, die Leserin die Lebenslinien der Frauen.
Der Roman ist in einer unaufdringlichen Sprache geschrieben. Durch das ungewohnte Wechselspiel der Alltagswahrnehmungen im Damals und Heute, der Erzählung von Leichtem und Bewegendem aus verschiedenen Perspektiven gibt „Wohin wir Gehen“ ein Bild des grossen Ganzen des 20. Jahrhunderts deutscher Geschichte. In einem sparsamen reduzierten Stil der Auslassungen, Zeitsprünge und Ortswechsel werden die ganz grossen existenziellen Fragen behandelt: Was ist Heimat? Was ist Freundschaft?
Monika Steiner
Ein zartes, liebevolles Buch über Freundschaft, über die Freundschaft zwischen zwei Frauen, ein Buch über Heimat und Entwurzelung und eine Hommage an die Kraft und den Zauber des Erzählens. Nicola Steiner, SRF Kultur, 52 beste Bücher